Gipfelübernachtung Kanisfluh 2025

Gip­fel­über­nach­tung auf der Kanis­fl­uh vom 1. auf den 2. Mai 2025 mit atem­be­rau­ben­dem Son­nen­un­ter­gang und Son­nen­auf­gang …

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Voll­bild


Gip­fel­über­nach­tung auf der Kanis­fl­uh im Bre­gen­zer Wald.

Kurz­fas­sung: es gibt schlech­te­re Ideen!

Etwas aus­führ­li­cher: Bei mei­ner Recher­che zum Bre­gen­zer Wald, der mich kürz­lich schon ver­zau­bert hat bin ich auf eine Son­nen­auf­gangs­wan­de­rung auf die Kanis­fl­uh gesto­ßen. Nicht schlecht, beisst sich aber mit mei­ner Mor­gen­muf­fe­lig­keit. Die Lösung ist eine Gip­fel­über­nach­tung. Hat den Vor­teil, den Son­nen­un­ter­gang auch gleich mit­zu­neh­men 😊

Kai­ser­wet­ter­pro­gno­se für den 1. und 2. Mai. Ab nach Lin­dau, mit dem Rad ent­lang der Bre­gen­zer Ache hoch nach Mel­lau. Das ist schon wun­der­schön, im Ver­gleich zu dem, was folg­te, nicht der Rede wert.

Ich fol­ge einer Moun­tain­bik­e­rou­te um die Kanis­fl­uh. Moun­tain­bik­e­rou­te klingt erst mal gut, wie das aber immer so ist über­for­dert sie mich. Es geht extrem steil, vor­wie­gend auf Schot­ter, manch­mal auf Trails über 1000 Höhen­me­ter auf weni­gen Kilo­me­tern nach oben. Die meis­te Zeit bin ich am schie­ben. Am Tag der Arbeit kann man sich ja auch mal den Berg hoch arbei­ten 😉

Ich hat­te einen kom­for­ta­blen Zeit­plan, hat­te aber bis Mel­lau schon ordent­lich Zeit ver­trö­delt. Mit Kuli­na­rik und unend­lich vie­len klei­nen Pau­sen … “Oh, wie ist das schön hier. Eine Bank. Da glotz ich doch mal ein biss­chen Land­schaft 💕” …

20:30 Uhr geht die Son­ne unter. 19:00 Uhr kom­me ich an den Punkt, wo ich das Fahr­rad ste­hen las­se, mein Zeug in den Ruck­sack packe und zu Fuß die rest­li­chen 400 Höhen­me­ter zum Gip­fel stap­fe.

Umpa­cken frisst Zeit. Ich muss mich spu­ten. Nach 100 Höhen­me­tern fällt mir ein, dass ich mei­ne Tele­zoom-Kame­ra am Rad ver­ges­sen hat­te. Pech. Die Stein­bö­cke und Gem­sen blei­ben so oder so ins Hirn ein­ge­brannt 😃 Wei­ter. Der Ruck­sack ist recht schwer. Fet­ter Schlaf­sack, Zelt, war­me Kla­mot­ten, Kocher, Essen, 2,5 Liter Was­ser. Die Kräf­te schwin­den.

Kurz vor knapp bin ich oben. Es ist der Wahn­sinn 🤩 Es sind etli­che Leu­te oben. Ich genies­se das Spek­ta­kel. Ich hab mei­ne Droh­ne mit hoch­ge­schleppt, bin zu faul, zu fer­tig, sie flie­gen zu las­sen. Lie­ber sau­ge ich die Momen­te in mich auf. Die meis­ten machen sich auf den Weg ins Tal. 2 Jungs, Juli­us und Yan­nik schla­fen auch auf dem Gip­fel. Das beru­higt mich. Biss­chen unheim­lich war mir die Geschich­te ja schon.

Auf dem Weg hat­te ich Aus­schau gehal­ten nach Stel­len, wo ich im Not­fall mein Zelt auf­bau­en könn­te. Kom­plet­te Fehl­an­zei­ge. Kei­ne ein­zi­ge halb­wegs fla­che Stel­le. Eine eini­ger­ma­ßen geschütz­te Stel­le 100 Höhen­me­ter unter­halb des Gip­fels hab ich mir als Not­fall­plan gemerkt. In den Ber­gen kann ja plötz­lich aus dem Nichts die Welt unter­ge­hen.

Ich pres­se mich mit Schlaf­sack und Iso­mat­te oben in den Fel­sen in eine halb­wegs beque­me Mul­de. Erfolg­rei­ches Pro­be­lie­gen.

Es ist inzwi­schen dun­kel, der Ster­nen­him­mel ist phan­tas­tisch. Zeit, den Kocher aus­zu­pa­cken und ein paar Nudeln zu kochen. Ab in den Schlaf­sack. Es soll­te eine rich­tig gute Nacht wer­den. Mir war (zu) warm, das lässt sich ja ändern 😉

Gegen 5 Uhr wache ich auf. Es ist ordent­lich Betrieb am Gip­fel. Der ers­te Blick aus dem Schlaf­sack ist unglaub­lich. Eine Stun­de lang ein­fach nur gucken, stau­nen, dank­bar sein 💕 Kaf­fee und Por­ridge kochen. Nach und nach leert es sich hier oben. Yan­nik und Juli­us ver­ab­schie­den sich, als letz­ter mache ich mich auf den Weg ins Tal.

Umstieg aufs Rad, im nächs­ten Berg­gast­hof tref­fe ich die bei­den beim zwei­ten Früh­stück. Ich töte 1000 Höhen­me­ter auf einer tol­len Abfahrt. Ich hat­te mir Plä­ne für maxi­mal 4 Tage zurecht­ge­legt und che­cke die Lage, bin men­tal erschöpft, kräf­te­mäs­sig wie­der etwas erholt. Es ist Frei­tag. Sams­tag soll das Wet­ter kip­pen. Ich beschlies­se, den nächs­ten Cam­ping­platz anzu­steu­ern, mein Gepäck dort zu las­sen und ohne Gepäck zum But­zen­see hochzuradeln/wandern, wo ich die zwei­te Nacht geplant hat­te, dann aber wie­der run­ter und auf dem Cam­ping­platz über­nach­ten.

Der Cam­ping­platz ist geschlos­sen. Die Luft ist raus. Ich beschlies­se, zurück nach Lin­dau zu radeln. Ziel ist Son­nen­un­ter­gang am Boden­see. Die Fahrt ist wun­der­bar, vor­wie­gend leicht berg­ab läuft es per­fekt. Ich hab viel Zeit zu ver­trö­deln. Das fällt mir leicht. Hier ein Kaf­fee, dort einen Kuchen usw.

Am Ufer des Boden­sees ist die Höl­le los. Ich bin nicht der ein­zi­ge, dem Son­nen­un­ter­gän­ge gefal­len. Nor­ma­ler­wei­se wäre der Boden­see­son­nen­un­ter­gang ein klei­nes High­light gewe­sen. In dem Fall stand er im Schat­ten des Gip­fel­son­nen­un­ter­gangs 😉

Am Ende waren dann auch noch Wol­ken im Weg. Ab zum Auto, Heim­fahrt. Fer­tig.

Zwei Ham­mer­ta­ge. Alles nur mini­mal ange­ris­sen, trotz­dem viel Text. Dan­ke fürs lesen 🥰

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