OMM Alps 2019

OMM Alps 2019

Durch­ge­knall­te Bri­ten in der Schweiz … und wir mit­ten­drin beim OMM Alps 2019.

Vor ein paar Wochen ver­los­te Laufs­inn einen Team-Start­platz für den Omm Alps.

Schnell bewor­ben nach dem Mot­to „ich gewin­ne ja nie was und bin somit auf der siche­ren Sei­te“. Drei Wochen vor dem Start die böse Über­ra­schung: wir sind dabei. Vie­len Dank noch­mal an Bar­ba­ra und Andre­as!

Fra­ge 1: Was ist OMM Alps?
Ant­wort 1: OMM Alps ist eine (im Nach­hin­ein lässt sich sagen wirk­lich wun­der­ba­re mit viel Herz­blut und bri­ti­schem Humor und Sadis­mus orga­ni­sier­te) Ori­en­tie­rungs-Lauf-Wan­der-Aben­teu­er-Ver­an­stal­tung.

Fra­ge 2: Wer ist WIR?
Ant­wort 2: Nach kur­zer Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit mei­nen Freund Ralf als Team­part­ner gewon­nen. Team­na­me „Laufs­inn 2 – die Ori­en­tie­rungs­lo­sen“. Was als Späss­le gedacht war soll­te sich spä­ter als unse­re wah­re Kern­kom­pe­tenz her­aus­stel­len.

So ging die Rei­se am Frei­tag in die Schweiz nach Len­zer­hei­de. Check in im Hotel, nähe­re Umge­bung erkun­den, Regis­trie­rung und Brie­fing sowie freu­di­ges Wie­der­se­hen mit Bar­ba­ra und Andre­as von Laufs­inn.

Tag 1

Sams­tag früh ging es nach dem Früh­stück mit der Gon­del hoch zum Par­pa­ner Rot­horn. Start auf 2800 müNN, knapp 1500 Höhen­me­ter geschenkt. DANKESCHÖN! Traum­wet­ter und ein­ein­halb Stun­den Zeit, bis wir an der Rei­he waren. Gestar­tet wur­de im Minu­ten­takt, es gab 4 versch. Wett­be­wer­be, so dass es kei­nen Sinn mach­te, irgend­wel­chen vor­her gestar­te­ten Teams blind zu fol­gen.

Direkt beim Start beka­men wir eine Kar­te in die Hand gedrückt mit ver­schie­de­nen Kon­troll­punk­ten, die wir in belie­bi­ger Rei­hen­fol­ge ablau­fen konn­ten. Wir waren auf dem Long Score unter­wegs und hat­ten 7 Stun­den Zeit bis zum Über­nach­tungs­platz in den Ber­gen. Das vol­le Pro­gramnm an Aus­rüs­tung war auch dabei (Zelt, Schlaf­sack, Iso­mat­te, Kocher, Essen, Kla­mot­ten …), was man in den Ber­gen eben so braucht …

Wir dach­ten, navi­gie­ren mit Kar­te und Kom­pass bekom­men wir ganz gut hin. Schon der ers­te anvi­sier­te Kon­troll­punkt belehr­te uns eines Bes­se­ren. Der zwei­te war ein vol­ler Erfolg. So ging das hin und her zwi­schen, „siehs­te, es geht doch“ und „oh Gott, wir haben hier nichts zu suchen“. Erschwe­rend kam hin­zu, dass mei­ne Form immer noch stark zu wün­schen übrig lässt, so hat­te Ralf wenigs­tens zwei gemüt­li­che Wan­der­ta­ge.

Die Zeit ver­flog, plötz­lich kam aus dem Nichts ein hef­ti­ges Gewit­ter mit Hagel, Tem­pe­ra­tur­sturz, wir konn­ten uns unter­stel­len und Mit­tags­pau­se machen. Aller­dings muss­ten wir uns spu­ten, um inner­halb der 7 Stun­den den Zelt­platz zu errei­chen. Wir lie­fen durch den Hagel ins Tal, nah­men noch ein paar mehr oder weni­ger auf dem Weg lie­gen­de Kon­troll­punk­te mit und stie­gen auf der ande­ren Tal­sei­te hoch zum Zelt­platz, wo wir mit ein paar Minu­ten Ver­spä­tung anka­men. Jede Minu­te bescher­te uns 2 Minus­punk­te, was uns aber wenig Sor­gen berei­te­te.

Zelt auf­bau­en, biss­chen mit kal­tem Was­ser waschen, fri­sche war­me Kla­mot­ten anzie­hen und dann das High­light … wir hat­ten lecke­res Brot und Sala­mi und Käse dabei, purer Luxus bei all dem Ultra­leicht-Aus­rüs­tungs-Wahn, dazu fri­scher Kaf­fee aus dem Kaf­fee­drü­cker, hin­ter­her noch ein Tüten­süpp­chen … dann wur­den alle Spin­ner zusam­men­ge­ru­fen und es gab ein oder zwei Schnäps­chen für alle, die woll­ten. Fast alle woll­ten und alle waren hap­py … bis wir erfuh­ren, dass der Start am Sonn­tag auf 6 Uhr im 30-Sekun­den-Takt vor­ver­legt wur­de. Wir waren um 06:04 Uhr dran. Höl­le!

Ab in den Schlaf­sack. Gute Nacht!

Tag 2

Der Wecker war auf 05:05 Uhr gestellt. Gros­se Über­ra­schung … um 04:55 wur­den wir von vier Alp­horn­blä­sern geweckt. Der abso­lu­te Ham­mer. Mys­ti­sche Stim­mung. So war das Auf­ste­hen erträg­lich. Schnell aus dem Zelt her­aus den Kocher ange­wor­fen, Was­ser für Müs­li und Kaf­fee gekocht, umge­zo­gen, Zeug zusam­men­ge­packt und ab zum Start, der wegen Dun­kel­heit dann doch noch um ein paar Minu­ten nach hin­ten ver­scho­ben wur­de.

Hür­de 1 war genom­men. Die neue Kar­te kurz stu­diert, es war noch recht dun­kel aber soweit (ver­meint­lich) alles klar, ers­ten Kon­troll­punkt fest­ge­legt und los ging es. Neu­er Tag, neu­es Glück. Steil berg­auf bis knapp unter­halb der Berg­sta­ti­on einer Berg­bahn. Kein Kon­troll­punkt zu fin­den. Kar­te noch­mal ange­schaut … oh Mann, sind wir bescheu­ert. Unser ers­ter anvi­sier­ter Kon­troll­punkt wäre an einer ande­ren Berg­bahn tal­ab­wärts gewe­sen. Zu wenig Kaf­fee? Zu wenig Sau­er­stoff? Seis drum, gros­se Plan­än­de­rung, neh­men wir halt eine kom­plett ande­re Rou­te. Der neue ers­te Kon­troll­punkt war dann auch bald erreicht, dort tum­mel­ten sich etli­che Teams.

Die mach­ten sich auf den Weg berg­auf, wohin auch immer. Wir beschlos­sen ganz was ande­res. Kom­plett quer­feld­ein zu einem 50-Punk­te-Kon­troll­punkt, den wir zu gern mit­neh­men woll­ten. Der Weg war sehr müh­sam, durch Geröll, Fels, teils etwas aus­ge­setzt, immer an einem extrem stei­len Hang ent­lang, unend­lich lang­sam. Nach ca. einer Stun­de wuss­ten wir über­haupt nicht mehr, wie weit wir gekom­men waren und unse­re anvi­sier­te Rich­tung war unpas­sier­bar bzw. viel zu gefähr­lich.

So beschlos­sen wir, einen halb­wegs unge­fähr­li­chen Hang links hoch zu gehen, in der Hoff­nung, oben einen bes­se­ren Über­blick über das Gelän­de zu bekom­men. An Kon­troll­punk­te war erst mal nicht zu den­ken. Oben ange­kom­men die gros­se Über­ra­schung. Blick in das Gebiet, in dem wir gestar­tet waren. Immer­hin konn­ten wir nun quer­feld­ein Hän­ge que­ren, um wie­der in die Spur zu kom­men und kon­trol­liert Kon­troll­punk­te ein­zu­sam­meln.

6 Stun­den hat­ten wir heu­te Zeit und ohne gross­ar­tig Punk­te gesam­melt zu haben muss­ten wir schon jetzt über­le­gen, wie wir in der Zeit bis zum Ziel kom­men. Da wir in der Wer­tung sowie­so kei­ne Rol­le spie­len war das mit den Punk­ten nicht so wich­tig. Es war ein­fach wun­der­bar dort oben in den Ber­gen, das Wet­ter und die Lau­ne wie­der bes­tens! Ich war froh, aus dem gefähr­li­chen Gelän­de wie­der draus­sen zu sein und den Bei­nen ging es heu­te gar nicht so schlecht. Wir konn­ten das eine oder ande­re Teil­stück sogar ren­nen.

Nach dem Ein­sam­meln eini­ger Punk­te ging es dann run­ter ins Tal, ent­lang von drei Pflicht­kon­troll­punk­ten kamen wir dem Ziel schnell näher. Am Ende hat­ten wir trotz län­ge­rem End­spurt wie­der ca. 10 Minu­ten Ver­spä­tung und wur­den herz­lich emp­fan­gen.

Erst mal essen und trin­ken, Erfah­run­gen mit ande­ren aus­tau­schen, Sie­ger­eh­rung, Ver­ab­schie­dung von den wirk­lich rich­tig tol­len Orga­ni­sa­to­ren, Hel­fern, Mit­strei­tern und ab ins Hotel, warm duschen, ein­fach gött­lich. Ein Stünd­chen Mit­tags­schlaf und noch­mal raus, MTB-Downhil­ler bestau­nen.

Fazit

Der #ommalps ist ein rich­tig tol­les Renn-For­mat und ver­dient auch aus­ser­halb Eng­lands mehr Auf­merk­sam­keit, wo die Geschich­te 1968 begann und schon lan­ge einen gewis­sen Kult­sta­tus hat. So waren von den ca. 80 Teams ca. 60 aus Eng­land am Start.

Super gefal­len haben mir Sprü­che im Brie­fing wie ganz frei über­setzt „wenn ihr Euch in die Scheis­se rein­rei­tet schaut selbst, wie ihr wie­der raus­kommt und kommt nicht auf die Idee, die Not­fall­num­mer anzu­ru­fen“.
Es kann auch kei­nen Ärger wegen schlecht mar­kier­ter Stre­cke oder schlech­ter Ver­pfle­gung geben, weil es eben weder Ver­pfle­gung noch vor­ge­ge­be­ne Stre­cken gibt.

Unterm Strich also ein gross­ar­ti­ges Berg­aben­teu­er, das ich jedem Berg­freak 100% ans Herz legen kann! 2020 fin­det die Geschich­te am 1. Und 2. August am Achen­see statt.

Habe fer­tig.

Ruck­sack
Zelt
Bericht von Andre­as
Home­page OMM Alps

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