Lienzer Dolomitenradrundfahrt 2007

Kom­me grad zurück aus Lienz, wo ich aus­ser einem wun­der­ba­ren Kurz­ur­laub den ulti­ma­ti­ven Form­test für den Staf­fel­part in Roth machen woll­te.

Sonn­tag mor­gen 09:35 war Start zur Dolo­mi­ten­rad­rund­fahrt, ich hat­te mich dies­mal für die lan­ge Stre­cke mit 123 km und 2700 Höhen­me­tern ange­mel­det.

Zusam­men mit Mike hab ich mich ganz hin­ten im Star­ter­feld ein­ge­reiht. Nach­dem sich das 2000 Mann/Frau star­ke Feld in Bewe­gung gesetzt hat­te fiel mir auf, dass am Start kei­ne Zeit­nah­me­mat­te zu sehen war. Egal, Uhr abge­drückt und los gings.

Die ers­ten 20 km geht es das Drau­tal run­ter, es bil­de­te sich schnell eine 10-köp­fi­ge Grup­pe, die ein schö­nes Tem­po fuhr und am lang­sam dahin­rol­len­den Feld vor­bei­zog. Mike hing immer schön bei mir am Hin­ter­rad.

Dies­mal hat­ten wir bei­de vor dem Ren­nen Frie­de geschlos­sen, schliess­lich war er in der Renn­rad- und ich in der MTB-Wer­tung unter­wegs. Nach ca. 15 km schien sich unse­re Grup­pe zu tei­len, Mike sprin­te­te nach vor­ne um Anschluss zur schnel­le­ren Grup­pe zu hal­ten, ich beschloss, hin­ten zu blei­ben, das Ren­nen beginnt eh erst nach 20 km am Berg so rich­tig.

Kei­ne 2 km wei­ter stürz­te 20 Meter vor mir ein Rad­ler, ande­re stürz­ten über ihn, Fahr­rä­der flo­gen von links nach rechts und von rechts nach links, ich dach­te schon, ich käm noch zum ste­hen oder links vor­bei, da bekam ich von hin­ten was ab und lag, etli­che Rad­ler und Räder flo­gen noch über mich drü­ber.

So sieht also ein Mas­sen­sturz aus, wenn man mit­ten­drin ist. Gestöh­ne, Geschrei, Geheu­le, etli­che Brü­che… Gut, das Ren­nen war gelau­fen. Hab mich dann sor­tiert, hab recht wenig abbe­kom­men, etli­che Schürf­wun­den an bei­den Bei­nen, lin­kes Knie, Hüf­te, eine Schwel­lung in der Knie­keh­le. Rad ange­schaut, nur der Len­ker war um 180 Grad ver­dreht. Hin­ge­dreht, Rad kon­trol­liert, paar gestürz­te Mädels getrös­tet, dann dach­te ich, okay, roll mal wei­ter.

Die Schmer­zen waren nicht schlimm, nur die Knie­keh­le zwick­te, das fühl­te sich scheis­se an. Im Bereich der Seh­nen ober­halb der Knie­keh­le.

Den Berg hoch liefs gleich wie­der sagen­haft. Alles im grü­nen Bereich und über­holt und über­holt und über­holt. Lan­ger Rede kur­zer Sinn: ich fuhr das Ren­nen wei­ter, fühl­te mich blen­dend, hab aber unter­wegs beschlos­sen, die kur­ze Run­de mit 112 km und 1800 Höhen­me­tern zu fah­ren.

Nach ca. 80 km war der höchs­te Punkt erreicht, in der Abfahrt sah ich Mike links in der Wie­se Schlauch wechs­len, er tat mir dies­mal rich­tig leid, er war sehr gut im Ren­nen. Nach der Abfahrt gings ca. 25 km das Pus­ter­tal zurück nach Lienz. Ich hat­te sofort eine klas­se Grup­pe, an die ich mich ganz hin­ten häng­te. Wir flo­gen am Abzweig zur gros­sen Run­de vor­bei, die 10% Rest­lust auf die lan­ge Run­de war weg, inzwi­schen wuss­te ich, dass ich die sagen­haf­te Zeit vom letz­ten Jahr noch top­pen konn­te.

Nach net­to 3:48:xx war ich im Ziel, 8 Minu­ten schnel­ler als letz­tes Jahr. Wahn­sinn, ich war total hap­py, spä­ter folg­te die Ent­täu­schung, in der Ergeb­nis­lis­te las ich 3:52:xx, tat­säch­lich wur­de nur die Brut­to­zeit gemes­sen. Ist natür­lich egal, trotz­dem ärgert es mich.

Im Ziel war­te­te ich auf Gün­ter, den ich als nächs­ten in ca. 4:20 bis 4:30 erwar­te­te. Nix da, erst kam sein Schwa­ger Sepp an, Hut ab, ihm hät­te ich 4:25 nicht zuge­traut. Gün­ter hat­te einen mie­sen Tag erwischt und kam knapp unter 5 Stun­den ins Ziel. Danach in ca. 5:20 folg­ten Andrea, Sigi und Bri­git­te. Die Ziel­ein­fahrt der Mädels hab ich ver­passt, weil ich mich zu der Zeit von Sani­tä­tern ver­sor­gen liess, die Schürf­wun­den waren teil­wei­se schon recht tief und so lang­sam kamen die Schmer­zen rich­tig gemein.

Mike war nach ca. 5:25 mit der gros­sen Run­de durch. Es fehl­te nur noch Ute. Spä­ter erfuh­ren wir, dass Ute den Abzweig nach 20 km ver­passt hat­te und eine Rad­tour nach Kärn­ten gemacht hat.

Bei Mike wur­den auf der lan­gen Run­de kei­ne Zwi­schen­zei­ten erfasst, daher fand er sich auch in der Ergeb­nis­lis­te der kur­zen Run­de wie­der.

Die Orga­ni­sa­ti­on liess dies­mal sowie­so sehr zu wün­schen übrig. Die letz­ten 500 von 2000 beka­men an den Ver­pfle­gungs­stel­len wenig bis nichts mehr ab. Teil­wei­se nicht mal mehr Was­ser.

Wir beka­men bei der Pas­ta­par­ty weder Pas­ta noch Geträn­ke, spä­ter schlepp­te der Ver­an­stal­ter für unse­ren Tisch immer­hin 2 Kis­ten Frei­bier an.

Ich könn­te noch stun­den­lang von dem tol­len Ren­nen berich­ten, es war wie­der soooooooooooo geil… ich denk, ihr hat­tet genug zu lesen.

Habe fer­tig.

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